jueves, 31 de mayo de 2007

Informe del sábado 26/5

FEIER DER 150 JAHRE FREUNDSCHAFT ZWISCHEN ARGENTINIEN UND DEUTSCHLAND IM RIVER-PLATE STADION
Im Tango "Volver" wird gesungen, dass 20 Jahre eigentlich nichts ist. 150 Jahre scheint viel, ist aber auch wieder nichts (Alles ist relativ, sagte schon Albert Einstein). Nichts verglichen damit, dass eigentlich alles schon viel vorher anfing. ¿Wer erinnert sich denn nicht an das Schiff, was deutsches Kapital bereitgestellt hat, um Don Pedro de Mendoza zum Rio de la Plata zu begleiten, was alles zur ersten Gründung von der Stadt Buenos Aires führte, und danach noch der Gründung der Stadt Asunción im Paraguay, wie es der erste Geschischtsschreiber des Rio de la Plata Utz Schmidl in seinem berühmten Buch darstellte?. Alles fing also viel vorher an und immer gab es wichtige Deutsche, die an den Aufbau des zukünftigen Argentinien dabeiwaren.
Doch der internationale Freundschafts- bzw. Handels- Vertrag des Jahre 1857 gab dem Ganzen natürlich einen offiziellen und definitiven Charakter, die Inmigration kurbelte sich danach erst richtig an, und die Freundschaft dauert bis heute an.
Deshalb füllte sich auch am Samstag den 26.5.07 komplett die ganze untere Tribüne rundhermum mit rund 30.000 "Seelen", wie man es manchmal in Argentinien so poetisch ausdrückt. Noch kurz vor dem Fussballspiel Wolfsburg-River Plate bildete sich draussen eine lange Schlange mit den Menschen, die in letzter Minute noch einen Sitzplatz ergattern wollten, was für ganze Familien bald ein Ding der Unmöglichkeit wurde, denn nur hier sah man am Anfang des Spiels vereinzelte freie Sitzgelegenheiten.
¿Wer hätte auch schon erwartet, dass die deutsche Gemeinschaft mit ihren Familienangehörigen, Freunden, Bekannten und Mitarbeitern plus den Mitgliedern von River Plate an diesem langem Wochenende so viele Leute beinhalten, dass man sogar improvisieren musste, dass eine der oberen Tribünen des Stadions zur Strasse Figueroa Alcorta hin auch noch dem Publikumsandrang zur Verfügung gestellt werden musste?.
So eine friedliche familiäre Stimmung hatten wir uns schon seit langem während eines Fussballspiels in Argentinien nicht gesehen und uns ersehnt. Viele Kinder, viele Familien, viele ältere Semester, viel elegantes Publikum, was gerne auf die kurzen Ferien auswärts verzichtet haben, waren zugegen; aber vermischt sah man auch harmonisch nebeneinander arme und reiche Leute und aus aller Herren Länder. Viele kamen zum ersten Mal, um ein Fussballspiel zu sehen, viele nach vielen Jahren; einige, die mehrmals Fussball direkt anschauen, weihten die Anderen in die Geheimnisse ein. Viele schauten gerade nicht hin, als ein oder das andere Tor fielen, konnten es aber dann doch noch im grossen Fernseher des Stadions wie zuhause dieselben nachempfinden.
Trotzdem letztendlich so viel Andrang war, stand ausser in dem "Argentinischen Tageblatt" kein Sterbenswörtchen in der argentinichen Presse, und spärliche Nachrichten nur so nebenbei im Radio oder Fernsehen, so dass man tagelang vorher wie Eingeweihte die Information weiterflüsterte, zum Erstaunen vieler, die es fast nicht glauben konnten, noch dazu, dass die Justiz zeitweilig das Stadion aus Sicherheitsgründen geschlossen hatte, aber Gott sei Dank war dieses Fest davon ausgeklammert.
"Hier bin ich Mensch, hier darf ich´s sein!" dürften wir mit Goethes Faust sagen. Es war es wirklich Wert, an diesem historischen Tag dabei zu sein!
Feierlich wurden die die Hymnen beider Länder gespielt und vom Publikum gesungen.
Das Fussballspiel an sich war interessant, einige Härte ab und zu war auch dabei, so dass der Spieler Wolfsburgs Alexander Madlung sogar die rote Karte sah und demzufolge vom Schiedsrichter Angel Sanchez des Platzes verwiesen wurde. Der Ball ging hin und her, die technisch einwandfreien Spieler beiderseits zeigten ihr professionelles Können, der Brasilianer Marcelinho (vorher vom Hertha Berlin) schaffte sogar fast ein Tor nach vielem Dribbeln für Wolfsburg, der in die Fussballgeschischte eingegangen wäre. Der Argentiner Menseguez, der dank des damaligen Abkommens beider Vereine über Volkswagen auch drüben spielt, machte natürlich auch mit (ausserdem spielten damals im Wolfsburg auch noch D´Alessandro, und heutzutage die Argentiner Diego Klimowicz, Facundo Quiroga und Jonathan Santana). Die Tore zum 2 zu 1 für Wolfsburg erzielten der Mannschaftskapitän Kevin Hofland und Stürmer Kamani Hill. Nach einem Foul im Strafraum gab der Schiedsrichter einen Elfmeter für River Plate, den Andres Rios für die Gastgeber verwandelte. An diesem Tag schien es keinen anderen Weg zu geben, die schier unschlagbaren Torwarte Wolfsburgs zu bezwingen. Stadionsprecher war der beliebte ehemalige Torwart der Nationalmannschaft Argentiniens in der WM Italien 1990 Sergio Goycochea, der damals mit den vielen gehaltenen Elfmeter in die Finale mit Deutschland verhalf. Die Spieler von Wolfsburg fühlten sich in Buenos Aires wie zuhause, so dass sie sogar nach dem Spiel eine Runde um die Piste des Stadions liefen, unter dem Beifall des Publikums.
Eigentlich fing alles schon Mittags an, und es gab einige Zuschauer, die demzufolge früh ihren Matetee tranken, während sie den Schulen zuschauten, die auch ein Fussballturnier austrugen, welches in der Finale schliesslich von River Plate mit 3:0 gewonnen wurde.
Schulen, u.a. Goethe, Gartenstadt, Schiller und Temperley, Tanzgruppen wie die Schuhplattler Sigfrid Wolfstellers in ihren Trachten und mehrere Vereine wie Neuer Deutscher Turnverein und Club Berlin brachten das Stadion schon vor dem Hauptspiel in Stimmung, als sie um die Piste eine Runde vor dem Hauptspiel drehten.
Club Berlin z.B. führte stolz (dank Eduardo Trevisan) eine prächtige Fahne Argentiniens (am vorigen Tag war ja auch der Hauptfeiertag Argentiniens, der 25. Mai, also es war nur eine Verlängerung dieser Feier), die der Europäischen Union (die ja nun schon glückliche 50 Jahre der Verträge von Rom feiert), natürlich auch die Fahne Deutschlands (es wird ja schliesslich die 150 Jahre Freundschaft gefeiert). In zweiter Reihe kamen die prächtigen Fahnen der Partnerstädte Buenos Aires und Berlin und sogar zum ersten Mal die funkelnagelneue des schon mehr als 300-jährigen San Isidro aus Gross-Buenos Aires, die dessen Bürgermeister Gustavo Posse dem Klub bei den Feiern des 25. Mai unserem Künstler Alfredo Collado überreicht hatte. Dazwischen war natürlich die des Bären mit dem Bandoneon (die Berlin und Buenos Aires darstellen), gefolgt von einem grossen Bären, der den Kindern in der Tribüne Handküsse zuschickte.
Für uns alle bedeutete diese Runde ein Gefühl wie Weihnachten. "Zwei Seelen, sind, oh ach, in meiner Brust", sagte damals schon Goethes Faust. Eine Dualität, gemischte Gefühle wie während der WM in Deutschland, überfluten uns Deutsch-Argentinern. Wir sind stark verwurzelt in diesem prächtigen Land, in dem wir aufgewachsen und geboren sind, und fühlen uns auch Argentiner, sind auch juristisch als solche anerkannt (jus soli). Andererseits lieben wir innig unser Ursprungsland, das Land unserer Ahnen, und finden auch dort die Heimat, und werden auch dort als Deutsche anerkannt (jus sanguini). Um die Gesetzgebung noch zu verbessern, hat nun Deutschland ein gemischtes System (zwischen jus sanguini und jus soli). Zwiespalt der Seele !
So war es für uns wunderbar, dass die deutsche und argentinische Fahne brüderlich nebeneinander über eine ganze Tribüne im oberen Teil des River-Plate Stadions enfalteten.
Wir erinnerten uns an dem von Siemens damals in Rekordzeit erbauten Obelisken von Buenos Aires, im Jahr 1978, als wir mit deutschen Schlachtenbummlern Argentiniens Fussballsieg über Holland zum Weltmeister mit einer fast 100-Meter langen Fahne feierten, und dabei "Argentina y Alemania, un solo corazón" (Argentinien und Deutschland, ein einziges Herz) sangen. Die deutsche Fahne zwischen all den argentinischen wurde ehrwürdig auch von vielen Argentinern mitgetragen.
Wir erinnerten uns auch an das unvergessliche Fussballspiel 2002 vor der WM Korea-Japan in Stuttgart, wo wir als argentinische Minorie friedlich den Sieg 1:0 gegen Deutschland feiern durften.
Wir erinnerten uns auch an die beiden zusammengebundenen Fahnen hier selbst neben dem River Plate Stadion während der Davis-Cup im Tennis zwischen beiden Staaten, immer in Eintracht.
Auch voriges Jahr feierten wir unbehelligt die argentinischen Siege in der wunderbaren Fussball-WM in Deutschland mit beiden zusammengebunden Fahnen am Obelisken.
Zwiespalt der Seele! Ja, "Identität, was ist das für ein Wort", singt uns Diana Nuñez, die deutsch-argentinische Tango und Chanson-Sängerin in ihrem CD "Volver" vor. Wir lieben eben sowohl Argentinien als auch Deutschland innig, und wir hoffen, dass die Harmonie und Frieden auf ewig dauern, damit wir uns nie entzweien oder sogar zwischen beiden entscheiden müssen. Dazu dürfen wir aber nicht noch alle "Wahl-Argentiner" oder "Wahl-Deutsche" vergessen, die ohne einen Pass oder offizielle Anerkennung zu finden, dennoch zu uns stehen! Die füllten nämlich auch das River-Plate-Stadion mit.
Also, "zurück zur Natur". Die "Wölfe" aus Wolfsburg gewannen die "Copa Volkswagen" gegen die Ersatzmannschaft von River Plate bei 18 Grad Celsius. Santana und Menseguez erhielten Erinnerungsplaketten. Die Brüder Menseguez spielten sogar jeder in einem anderen Team, so kann man auch nochmals die Freundschaft zwischen Argentinien und Deutschland versinnbildlichen. Die Eintrittskarten wurden kostenlos vorher unter den deutschen Vereinen und Firmen von der Deutschen Botschaft in Buenos Aires verteilt. Eine wertvolle Persönlichkeit der Russlanddeutschen in Argentinien hatte das Glück, einen funkelnagelneuen Suran von Volkswagen zu gewinnen. Zum Schluss gab es auch noch Feuerwerk, bevor alle Zuschauer glücklich in aller Ruhe wieder nachhause strömten. Polizeiaufwand war gering für solche Menschenmassen, aber auch nicht nötig!
Vielen Dank der Deutschen Botschaft, River Plate, Volkswagen, Wolfsburg, der FAAG und allen, die dazu beigetragen haben, damit dies ein echtes und unvergessliches Fest wurde!
Claudio Gaebler (Anwalt, 4798-5650, http://www.claudiogaebler.com.ar/ und mail claudiogaebler@fibertel.com.ar),und Erster Vorsitzender des Club Berlin, http://www.cluberlin.com.ar/ und mail info@cluberlin.com.ar

Vuelta olímpica en RIVER

El día anterior, los preparativos!

La flamante bandera de San Isidro y la alemana



Sábado, 26 de mayo:

Preparados para iniciar la vuelta "olímpica", estrenando las nuevas banderas.


Observando el partido Wolfsburg (2) vs. River Plate (1)
Después del partido, sobre Libertador.
Nótese la flamante bandera del Partido de San Isidro (a la izquierda)

Cena 3er. Aniversario


Restaurante "Zeppelin" en Palomar